Info Center / Das Rad Lexikon / Reifen ABC
Abrollumfang
Der Abrollumfang ist die bei einer Geschwindigkeit von 60km/h je Umdrehung des Rades zurückgelegte Wegstrecke. Der Abrollumfang ist abhängig vom Reifendurchmesser, er hat Einfluss auf die Getriebeübersetzung sowie den Tachoantrieb.
Bar
Bar ist eine Maßeinheit für den Luftdruck.
DOT |
Die DOT-Nummer ist eine auf einer Reifenflanke eingepresste Ziffernfolge, die das Herstellungsdatum des Reifens belegt. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Kalenderwoche,die dritte und vierte für die Endzifffer des Herstellungsjahres.
Die führenden Hersteller sind der Ansicht, dass ein ungebrauchter Reifen - sachgemäße Lagerung vorausgesetzt - bis zu fünf Jahre ab Produktionsdatum noch als neuwertig anzusehen ist und als Neureifen verkauft werden darf. Zwei nordrhein-westfälische Amtsgerichte haben die Fünfjahresfrist für Neureifen bestätigt.
E bzw. ECE Kennzeichnung bei Reifen
Mit dem ECE Prüfzeichen bestätigen die Reifenhersteller, dass die europäische Regel ECE R30 bei der Produktion eingehalten wurde. Dargestellt wird es durch ein eingeprägtes „e“ oder „E“. Die angehängte Ziffer weist auf das Land hin, wo der Reifen nach dieser Norm geprüft wurde.
E.T.R.T.O.
E.T.R.T.O. steht als Abkürzung für European Tyre and Rim Technical Organisation. Diese Behörde mit Sitz in Brüssel - legt für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Standards und Normen der Reifen- und Felgentechnologie fest.
Ganzjahresreifen
Ein Ganzjahresreifen ist eine eigenständige Reifenkonstruktion mit ausgewogenen Eigenschaften für sommerliche wie auch winterliche Bedingungen. Diese Reifen sind aber Sommer- bzw. Winterreifen bei entsprechender Witterung in der Regel unterlegen. Ganzjahresreifen werden meist mit folgenden Symbolen gekennzeichnet.
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Geschwindigkeitssymbole der Pkw-Reifen (vorgeschrieben nach ECE-R30) Karkasse
Die Grundkonstruktion eines Reifens nennt man Karkasse. Sie ist der entscheidende Festigkeitsträger eines Reifens und wird durch Gürtel und Laufstreifen komplettiert. In der Regel bestehen Karkassen aus gummiummantelten Textilseilen, hergestellt aus Kunstfasern wie Rayon oder Nylon.
Laufrichtungsbindung
Reifenprofile werden so entwickelt, dass Sie in einer vorgeschriebenen Laufrichtung abrollen müssen. Diese Entwicklung hat sich bewährt, und wirkt sich positiv auf Geräuschentwicklung, Nässeeigenschaften sowie bei der Kraftübertragung auf Schnee und Eis aus.
Load-Index (LI) und entsprechende Tragfähigkeit (kg)
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Luftdruck
Der richtige Luftdruck hat für die Laufleistung und Lebensdauer des Reifens sowie für die Fahrsicherheit eine entscheidende Bedeutung. Ist zu wenig Luft im Reifen, kann es zu Überhitzungen bis hin zum Platzen des Reifen kommen. Zudem erhöht sich der Rollwiderstand, was zu einer Steigerung des Benzinverbrauchs führen kann. Zuviel Luft im Reifen ist ebenso schädlich. Stoßdämpfer und Komfort leiden, die Bodenhaftung verschlechtert sich und zudem nutzen sich die Reifen meist schneller und ungleichmäßiger ab (Mittenabrieb).
M+S
Winterreifen sind mit dem Symbol „M&S“ bzw. „M+S“ (Matsch und Schnee) gekennzeichnet. Winterreifen, mit einer niedrigeren Geschwindigkeitsklasse, als der zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges, dürfen, im Gegensatz zu den Sommerreifen, montiert werden. Ist dies der Fall, muss im Sichtfeld des Fahrers, ein Aufkleber mit der höchstzulässigen Geschwindigkeit der Winterreifen angebracht werden. Allwetterreifen haben auch eine M+S Kennung.
M+S mit Schneeflockensymbol |
Ein Großteil der Winterreifen sind mit dem M+S-Symbol (Mud and Snow, Matsch und Schnee) gekennzeichnet. Das Schneeflockensymbol wurde dazu ergänzend eingeführt, weil "M+S" keine geschützte Kennzeichnung ist und keiner Prüfung unterliegt. So erschien die Kennung plötzlich auch auf nicht wintertauglichen Reifen. Die Reifenindustrie reagierte darauf und mittlerweile ergänzen einige Reifenhersteller in Europa auch die M+S-Kennung mit dem Schneeflockensymbol.
Notlaufreifen
Als Notlaufreifen bezeichnet man den Reifen, die dem Fahrer selbst bei komplettem Luftverlust ein Weiterfahren bis zu einer Geschwindigkeit von 80km/h ermöglichen.
Profiltiefe
Von der Profiltiefe eines Reifens hängt ab, wie gut ein Reifen auf verschiedenen Fahrbahnbelägen haftet. Je geringer die Profiltiefe, desto eher schwimmt der Reifen auf regennasser Fahrbahn auf. Hierbei bildet sich dann ein gefährlicher Film zwischen Fahrbahn- und Reifenoberfläche (Aquaplaning). Aus Sicherheitsgründen sollte man die Profiltiefe regelmäßig prüfen. In Deutschland ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6mm vorgeschrieben. Ab einer Profiltiefe unter 4mm wird das Autofahren im Winter gefährlich.
Kontrollieren Sie daher vor der Umrüstung auf Winterreifen die Profiltiefe.
RDKS
Reifendruckkontrollsysteme dienen der Überwachung des Reifendrucks bei Kraftfahrzeugen. Sie sollen Unfälle, die durch fehlerhafte Reifen verursacht werden minimieren und frühzeitig erkennen. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Systemen:
Indirekte Systeme messen nicht den Druckabfall selbst. Bei Druckabfall in einem Reifen verringert sich dessen Außendurchmesser, wodurch die Drehzahl dieses Rades in Relation zu den anderen ansteigt. Es wird also festgestellt, wenn ein Reifen sich im Vergleich zu den anderen drei Reifen durch Luftverlust schneller dreht. Dieser Drehzahlanstieg wird von ABS-Sensoren oder über die Traktionskontrolle erfasst und als Druckabfall interpretiert, wodurch eine Warnung an den Fahrer ausgegeben wird.
Bei direkten Systemen wird innerhalb des Reifens oder auf dem Ventil ein Sensor angebracht, der mittels Funkübertragung in gewissen Intervallen den Innendruck und die Temperatur des Reifens an ein zentrales System übertragen. Der Fahrer bekommt ständig den aktuellen Druckwert angezeigt.
Reifenkennzeichnung
Reifenkennzeichnung „S“
Ab Oktober 2009 müssen Reifen neue Geräuschgrenzwerte einhalten. In der Richtlinie ECE-R117 hat die EU Grenzwerte für das Abrollgeräusch von Reifen festgelegt.Reifen, die diesen Werten entsprechen, tragen das Kennzeichen „S“ (für „Sound“) Ab einem bestimmten Termin ist es untersagt, Reifen ohne diese Kennzeichnung zu verkaufen.
Diese Termine lauten im Einzelnen: - PKW Reifen bis zu einer Querschnittsbreite von 185mm (ab 01.10.09) - PKW Reifen mit einer Querschnittsbreite 185mm – 215mm (ab 01.10.2010) - PKW Reifen mit einer Querschnittsbreite über 215mm (ab 01.10.2011)
Reifenrecycling
Reifenrecycling ist die materielle Wiedergewinnung von Gummi. Derzeit werden Altreifen der Energiegewinnung zugeführt oder man nutzt es zerkleinert als Gummigranulat. Wo es z.B. bei Sportböden, Türgummi, Flüsterasphalt uvm. verwendet wird.
Reifen mit Notlaufeigenschaften
Notlauf-Reifen dürfen nur auf dafür freigegebenen Fahrzeugen verwendet werden. Diese Fahrzeuge müssen mit einem RDKS- System (Reifendruckkontrollsystem) ausgestattet sein. Die Distanz von max. 80km und die max. Höchstgeschwindigkeit von 80km/h dürfen nach einer Reifenpanne nicht überschritten werden.
Jeder Hersteller benutzt seine eigene Kennung für seinen Notlaufreifen:
Bridgestone RFT ( Run Flat Tire ) Continental SSR ( Self Supporting Runflat Tire ) Dunlop DSST oder ROF ( Dunlop Self Supporting Technology oder Run On Flat ) Goodyear EMT oder ROF ( Extended Mobility Tires oder Run On Flat)
Pirelli Eufori@ Michelin ZP ( Zero Pressure )
Sägezahn
Als Sägezahn bezeichnen Reifentechniker den ungleichmäßigen Abrieb an den Querkanten des Profils in Laufrichtung. Sägezähne verursachen im fortgeschrittenen Stadium oft lästige Vibrationen und Laufgeräusche.
Schulterabrieb
Einseitiger Schulterabrieb kommt vor allem dann vor, wenn die Position des Rades zur Fahrbahn nicht optimal ist. Dann sollte man die Spur bzw. den Sturz am Fahrzeug überprüfen lassen. Beidseitiger Schulterabrieb ist meist auf zu geringen Luftdruck, oder auf Überlast zurückzuführen. Wer sehr sportlich und mit hohen Landstraßenanteil (Kurven) fährt, wird ebenso einen erhöhten Reifenabrieb an den Außenschultern haben, auch dann, wenn die Achseinstellungen korrekt sind. In solchen Fällen empfiehlt sich, den Reifen auf der Felge zu drehen, oder von rechts nach links zu tauschen.
Sommerreifen
Sommerreifen sind für Straßenverhältnisse ohne Schnee und Eis ausgelegt. Sie besitzen eine Gummimischung die auch bei hohen Temperaturen nicht zu weich wird. Mit Sommerreifen können hohe Geschwindigkeiten erzielt werden, wobei die Abnutzung relativ gering bleibt. Ein geringer Rollwiderstand und gute Haftung bei Nässe ist die Grundvoraussetzung für einen guten Sommerreifen.
Spur- Sturzeinstellung
Spur- und Sturzeinstellungen gehören zu den Fahrwerkseinstellungen. Sie sind kein direkter Bestandteil der regelmäßigen Wartungsarbeiten an Autos. Die Spur ist die Stellung von linkem und rechtem Rad zueinander. Der Sturz ist die von der Senkrechten abweichende Neigung eines Rades. Mit Hilfe von digitalen Systemen erfolgt die Einstellung millimetergenau.
Winterreifen Winterreifen mit ihren speziellen Profilen und Gummimischungen bieten größtmögliche Sicherheit bei allen winterlichen Straßenbedingungen. Häufig nicht bekannt ist die Tatsache, dass Gummimischungen von Winterreifen bei niedrigen Temperaturen später aushärten und deshalb schon bei unter ca. 7° C kürzere Bremswege und somit mehr Sicherheit ermöglichen, und das auf trockener wie nasser Fahrbahn.
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